Tatsächlich spricht einiges dafür, dass die Digital Marketing Expo & Conference auch in diesem Jahr wieder ein beachtlicher Erfolg werden wird: Rund 1000 Aussteller aus aller Welt, 550 Speaker und vermutlich 41.000 Branchenexperten versammeln sich am 11. und 12. September in den Messehallen in Köln. Daran haben auch andere Veranstaltungen wie die OMR in Hamburg nichts geändert. Im Gegenteil: Man ergänzt und inspiriert sich. Und dass sich Tausende an Besuchern mehr als einmal im Jahr für vertiefte Einblicke ins digitale Marketing interessieren, unterstreicht nur die wachsende Bedeutung der gesamten Branche.

Dazu passend ist ein neues Selbstbewusstsein unter den deutschen Digitalexperten spürbar. Noch vor wenigen Jahren wurden die Vertreter der großen US-Player auf den Dmexco-Bühnen überwiegend ehrfürchtig bestaunt. Kaum einer kam auf die Idee, dass man dieser geballten Power einmal etwas entgegensetzen könnte. Vielmehr ging es um die Frage, wie man das eigene Business in deren Ökosysteme integrieren und so an deren wirtschaftlichem Erfolg partizipieren könnte. UIM CEO Rasmus Giese spricht zu diesem Thema im Panel "The Privacy Dichotomy: Walled Gardens vs. The Rest of The Internet".

Inzwischen ist das Bewusstsein gewachsen, dass man den Usern und Konsumenten in Deutschland durchaus ernstzunehmende Alternativen zu den GAFAs bieten kann. Große europäische und deutsche Player bilden auf verschiedenen Ebenen Allianzen und schmieden Angebote, die hinsichtlich Datenschutz oder Brand Safety die Angebote internationaler Mitbewerber deutlich übertreffen. Die Bildung der European netID Foundation und der Start des Login-Standards netID ist so ein Beispiel, das sich kritisch und auch explizit als europäische Lösung positioniert. Sven Bornemann, Vorstandsvorsitzender der European netID Foundation spricht auf dem Panel "Advertising ohne Cookies: Steckt das digitale Marketing in einer Identitätskrise".

Um dieses neue Selbstbewusstsein zu beschreiben, könnte das Motto der Messe treffender nicht sein: "Trust in You". Die deutsche Digitalbranche ist längst erwachsen geworden, sie wird nun auch reifer. Dazu passt auch der neue Umgang mit Big Data. Vor wenigen Jahren zählte dieser Begriff zu den meist strapazierten Buzzwords der Messe. In vielen Gesprächen machte sich aber auch immer ein Unbehagen bemerkbar, wie man die wachsenden Datenberge jemals in den Griff bekommen sollte und was man damit anstellen könnte. Inzwischen sind diese Bedenken einem selbstverständlichen, professionellen Umgang mit Big Data gewichen. Im Vordergrund steht jetzt vor allem die Frage, wie man mit Daten das eigene Geschäft weiter ankurbeln kann. Wie man es machen sollte, stellen Benedikt Schmitt Homann und Wenzel Drechsler in ihrem Seminar vor: "Party Data vs. Daten-Party – Qualität als Essenz der Datenwertschöpfung".
 
"Trust in You." Und man möchte ergänzen: "Connect You". Auch dazu bietet die Dmexco an den beiden Septembertagen eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Beispielsweise mit der neuen App, die alle Besucher und Referenten miteinander verbinden soll. Oder mit der neu gestalteten World of Agencies, die einen "Matchmaking-Charakter" haben soll. Und mit der neuen CVC Conference, bei der Venture Capital Vertreter auf Startups treffen. Auf den Bühnen teilen weitere UIM Experten ihre Insights: Rasmus Giese nimmt an einem Panel der Organisation Werbungtreibende im Markenverband, teil:  "Blockchain im digitalen Werbemarkt: Hype oder Gamechanger? Der OWM-Reality Check". Zudem spricht Marktforschungsexpertin Melanie Friedrich im OVK Seminar "Synergie cross-digitaler Kontakte" über eine neue Studie. Zur Einstimmung auf die DMEXCO findet bereits am Montag, den 10. September der Online Ad Summit im Hyatt Regency Hotel in Köln statt. UIM Experte Andreas Kühner erläutert in seinem Vortrag "Immer auf die Cookies! Was haben die Kekse eigentlich falsch gemacht?" die Probleme des Cookie-Tracking. Alwin Viereck zeigt in seiner Keynote "Programmatic Advertising in der Post Cookie Ära" wie programmatische Werbung in Zukunft ohne Cookies aussehen wird.