Am 3. August 1984 um 10:14 Uhr Ortszeit ging an der Universität Karlsruhe die erste E-Mail in Deutschland ein. Damit wurde auch in der Bundesrepublik ein neues Zeitalter der Kommunikation eingeläutet, das das Leben von Millionen Deutschen verändern sollte. Heute gehören das Bearbeiten, Senden und Empfanden von E-Mails für den größten Teil der deutschen Bevölkerung zum privaten und beruflichen Alltag. Obwohl Facebook-Boss Mark Zuckerberg der E-Mail einst ein nahes Ende prophezeite und trotz vieler neuer Kanäle wie Social Media oder Instant Messaging ist die elektronische Post weiter mit großem Abstand die Nummer Eins in der Online-Kommunikation. Seit 2010 hat sich die Zahl der E-Mails in Deutschland sogar verdoppelt, wie die beiden größten deutschen E-Mail-Dienstleister WEB.DE und GMX in einer Analyse herausfanden.

In einer Serie stellt der Vermarkterblog von United Internet Media (UIM) die E-Mail und ihre Vielseitigkeit vor. Dabei geht es nicht nur um Leistungsdaten und Fakten, sondern auch um anekdotisches und wunderbar überflüssiges Wissen. Klar wird in jedem Fall: Die E-Mail ist die Nummer Eins unter den Web-Diensten – auch in Zukunft. Mehr noch: Experten attestieren der E-Mail in Sachen Marketing weiterhin hervorragende Leistungswerte. Das zeigen auch die folgenden Autorenbeiträge der Serie.

1.    Wie viele Menschen nutzen weltweit E-Mail?
Auf der Welt nutzen aktuell rund 3,8 Milliarden Menschen E-Mail – das ist ungefähr die Hälfte der Menschheit. Das Marktforschungsinstitut Radicati Group erwartet in den kommenden vier Jahren ein jährliches Wachstum von drei Prozent. Laut dieser Prognose werden 2022 über 4,3 Milliarden Menschen Mails senden und empfangen. Trotz der steigenden Anzahl weiterer Kommunikationsformen, etwa Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp, bleibt die E-Mail die klare Nummer Eins in der Online-Kommunikation.

2.    Welches europäische Land hat die meisten E-Mail-Nutzer?
Den höchsten Anteil an E-Mail-Nutzern in Europa hat mit einem Anteil von 94 Prozent an der Gesamtbevölkerung Dänemark. Die zweite Platzierung teilen sich die Niederlande und Norwegen mit jeweils 93 Prozent. Deutschland liegt bei 30 untersuchten europäischen Ländern mit einem Anteil von 84 Prozent auf dem achten Rang. Schlusslicht ist mit einem Anteil von 30 Prozent an E-Mail-Usern die Türkei.

3.    Wie viele E-Mails werden in Deutschland pro Jahr versandt?
Die Nutzungskurve der E-Mail ist in Deutschland in den vergangenen Jahren steil angestiegen. Wurden zur Jahrtausendwende in Deutschland "nur" 32,3 Milliarden Mails hin und her geschickt, so wurde 2017 ein Rekordwert von 771 Milliarden E-Mails gemessen. Im laufenden Jahr lautet die Prognose von WEB.DE und GMX über 917 Milliarden Mails.

4.    Wie benennen die E-Mail-User ihren privaten Account?
Die klassische Variante aus Vor- und Nachnamen bildet bei den meisten Usern der DACH-Region die Adresse des privaten E-Mail-Accounts. In Deutschland nutzen rund 60 Prozent der Mailer ihren Vor- und Zunamen für ihre private E-Mail-Adresse, in Österreich (circa 69 Prozent) und in der Schweiz (rund 66 Prozent) sind es noch deutlich mehr. Dies geht aus der Studie "E-Mail für Dich" der Marktforscher von MindTake in Zusammenarbeit mit UIM hervor.

5.    Wie sicher ist das Verschicken einer E-Mail?
In Deutschland garantiert die Initiative "E-Mail made in Germany" hohe Sicherheits- und Datenschutzstandards. Die Mails, die von den Dienstleistern der Initiative verschickt werden, sind automatisch verschlüsselt, damit sie nicht von Dritten mitgelesen werden können. Die Verschlüsselung ist unabhängig davon, ob die Mail-Dienste per Browser oder App auf Laptop, Smartphone oder einem anderen Gerät in Anspruch genommen werden. Der Initiative "E-Mail made in Germany" gehören unter anderem WEB.DE, GMX, die Deutsche Telekom und Freenet an.

6.    Welche Internet-Aktivität ist die Nummer Eins?
Private E-Mails empfangen und verschicken – das ist für knapp 87 Prozent der deutschen User nach dem Nutzen von Suchmaschinen (circa 94 Prozent) die wichtigste Funktion des World Wide Webs. Mit deutlichem Abstand folgen Online Shoppen (knapp 70 Prozent) und News übers Weltgeschehen lesen (rund 71 Prozent). E-Mail ist also relevanter als viele andere Internetaktivitäten. Das sind Ergebnisse aus der AGOF Studie “daily digital facts“ im Auswertungszeitraum März 2018.

7.    Wie viele User rufen ihre E-Mails mobil ab?
Bereits 2014 riefen weltweit 1,1 Milliarden Menschen ihre E-Mails mit einem mobilen Endgerät ab. Laut einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Radicati Group wird sich diese Zahl bis 2018 auf 2,2 Milliarden Menschen verdoppeln.

8.    Welches Medium ist beim Online Shoppen das wichtigste?
Die E-Mail ist das zentrale Medium beim Shoppen per Mausklick. Über neun von zehn Personen nutzen die elektronische Post beim Kauf von Produkten. Dies ergab die gemeinsame Studie "Customer Journey meets E-Mail" des Marktforschungsinstituts Interrogare und UIM. So registrieren sich rund 80 Prozent der User mit Ihrer E-Mail-Adresse bei Newslettern oder Online Shops, rund 67 Prozent mailen Fragen an den Händler oder Dienstleister.

9.    Welche Anwendung ist auf allen Screens die häufigste?
Egal, ob Smartphone, PC, Laptop oder Tablet – die E-Mail ist auf allen Screens die häufigste Anwendung. Bei 95 Prozent der deutschen Smartphone/Handy-Besitzer über 14 Jahre ist E-Mailing die überragende Anwendung, bei 96 Prozent der User von PC und Laptop ebenso. Ebenso bei den Tablet-Nutzern, ergab die Allensbacher Computer- und Technikanalyse (ACTA) aus dem Jahr 2016.

10.    Welche Kommunikationskanäle nutzen E-Mailer noch?
E-Mail-Nutzer sind auch auf anderen Kommunikationskanälen höchst aktiv, jedenfalls in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz). Circa 75 Prozent der User in dieser Region nutzen neben der E-Mail außerdem Instant Messenger sowie soziale Netzwerke. Besonders die Schweizer sind multi-tasking-fähig: 92 Prozent der dortigen E-Mailer nutzen neben der E-Mail auch Instant Messenger, weitere 86 Prozent sind auch bei Facebook und Co. aktiv. Das sind Ergebnisse der Studie "E-Mail für Dich" des Research-Instituts MindTake und UIM.