Der Deutsche Medienkongress hatte sich in diesem Jahr den 20er Jahren verschrieben. Vielfach zogen die Redner Parallelen zur Situation der Dekade im letzten Jahrhundert. Damals wie heute stehen viele Veränderungen bevor, doch die Entwicklungsgeschwindigkeit habe sich um ein Vielfaches erhöht, lautet das Fazit. So war die Antwort auf den Impulsvortrag zum Auftakt des Kongresses "Unsere 20er: roaring or boring?" eindeutig. Langweilig wird es nicht.

Kongressbesucher bekamen eine sehr breite Themenauswahl zu hören und zu sehen: von Purpose, New Work, über Storytelling und Voice bis zum Ausblick auf das kommende Jahrzehnt aus verschiedenen Perspektiven. Der ehemalige Kommissar der Europäischen Union blickte etwa in die politische Zukunft und mahnte trotz Brexit und nationalistischen Tendenzen zu mehr Zuversicht. Andreas Scholz, Geschäftsführer der dfv Euro Finance Group, ergänzte um die Wirtschaftsperspektive. Seine positive Nachricht: Die Weltwirtschaftskrise könne sich in dieser Form nicht mehr wiederholen, die Verantwortlichen hätten daraus gelernt. Bernd Reichart, CEO der Mediengruppe RTL Deutschland, erklärte, dass ein lokales Medienunternehmen auch in den 2020ern in der digitalen Welt gegen die globale Konkurrenz bestehen kann. Dazu müssten die Local Heroes die Nähe zu ihrem Publikum für sich zu nutzen wissen.

UIM Auftritt auf der Media- und Experience-Stage
Auch United Internet Media beteiligte sich an der Diskussion um die Trends und Entwicklungen im gerade gestarteten Jahrzehnt. Der Slot "Der Forderungskatalog der OWM einmal anders präsentiert" erwies sich als Publikumsmagnet und bescherte der Media- und Experience Stage ein volles Auditorium. Uwe Storch, Head of Media bei Ferrero Deutschland und Vorsitzender der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), diskutierte mit Vertretern einzelner Mediengattungen über Herausforderungen im deutschen Werbemarkt. Storch visualisierte anhand eines Rades, das von tief rot bis satt grün ein breites Farbspektrum zeigte, den Stand der jeweiligen Debatte aus OWM Sicht. Anschließend diskutierten Verantwortliche von United Internet Media, Taboola, Google, Facebook und AdAlliance über den Status und Lösungen.

Für UIM trat Rasmus Giese auf die Bühne. Das Thema des Talks mit OWM Chef Uwe Storch lautete "Offene Login-Allianzen statt Walled Gardens". Storch beschrieb seinen Eindruck mit einer Metapher: In Sachen Allianzen würde viel gearbeitet, aber jeweils aus einer eigenen Perspektiven und an zu vielen Hügeln gleichzeitig. Dabei käme es doch auf Reichweite an. Seine Bitte an United Internet Media und an netID bestand darin, eine Allianz für mehr Datenqualität für den gesamten Markt zu bilden. Für den Wegfall der Cookies benötige die digitale Werbeindustrie dringend eine Alternative.

Diesen Punkt konnte Rasmus Giese nur bestätigen und zeigte sich sehr optimistisch. Die Grundlage für das Funktionieren sei mit der Gründung der European netID Foundation bereits gelegt. Seit November 2018 werde der netID Button bei immer mehr Plattformen eingebaut. Die Single Sign-on Funktion habe damit die Praxistauglichkeit mehr als erbracht. Damit stellte Giese das Status-Rad auf grün. Ein weiterer Punkt für Zuversicht: Von außen, also aus Sicht von United Internet Media, seien beispielsweise die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit zwischen netID und Verimi besser als je zuvor.

Appell zur Unterstützung von netID 2020
Für das Frühjahr habe die Stiftung zudem den Start der beiden Produkte "netID Professional" und "netID Enterprise" angekündigt. Damit können netID Partner ein übergreifendes Permission Management inklusive stabilem Identifier nutzen. Dieses Jahr kommt es für netID darauf an, Reichweite durch mehr Partner aufzubauen und bei den Nutzern mehr ins Bewusstsein zu kommen. Denn auf die User kommt es am Ende an, ohne sie geht es nicht. Der Login-Standard ist auf einem sehr guten Weg, sozusagen im gelbgrünen Bereich. Deshalb der Appell: Die gesamte Branche sollte netID als übergreifende Lösung in der Post-Cookie-Ära unterstützen, da waren sich der OWM Vorsitzende Uwe Storch und UIM CEO Rasmus Giese einig.