Große Branchenevents sind ein bisschen wie Silvester. Ein Feuerwerk an Themen, und einen Tag später ist alles vorbei. Es wäre schade, wenn ein so prall gefülltes Konferenzprogramm, wie es die DMEXCO 2023 bot, einfach in Vergessenheit gerät. Deshalb, mit ein wenig Abstand, hier fünf Learnings.

1. Fokussierung auf den Kern

Wenig Glamour, dafür aber eine glaubwürdige Ausrichtung auf die relevanten B-to-B-Themen des digitalen Marketings. "Die DMEXCO hat ihre Business-Relevanz wieder eindrücklich unter Beweis gestellt. Die anstehenden Herausforderungen wie Post-Cookie-Ära und Künstliche Intelligenz wurden eingehend diskutiert. Und vor allem wurden auch tragfähige Lösungen präsentiert", so das Messe-Fazit von Rasmus Giese, CEO von United Internet Media. 

UIM war mit einem informativen Stand in Halle 8 vertreten. Networking und Austausch bei einer Tasse Kaffee standen im Vordergrund. "Klasse statt Masse, es gab am Stand sehr gute Gespräche mit den richtigen Leuten", sagte Alwin Viereck, Head of UIM Product Management.

2. Kooperation statt Konkurrenz

Europa muss endlich seine digitale Wertschöpfung steigern, und dafür sind offene Standards als Basis für Kooperationen erforderlich. Kein europäisches Unternehmen kann den großen Plattformen allein Paroli bieten. "Wir drohen zwischen China und Amerika zerrieben zu werden, wenn wir nicht zusammenarbeiten", mahnte Jan Oetjen, CEO von WEB.DE und GMX und UIM Geschäftsführer in seiner Lecture auf der Media Stage.

3. KI prägt die Digital-Wirtschaft 

Auf der DMEXCO wurde deutlich, wie sehr KI in Zukunft die verschiedenen Bereiche der Digital-Branche beeinflussen wird – sei es Texterstellung, Datenverarbeitung, Suchmaschinen-Marketing, Bild-Generierung und die damit verbundenen rechtlichen Implikationen. Fluch und Segen zugleich: KI lässt den Content explodieren. Dadurch werden globale Plattformen weiter gestärkt, und kleinere Player haben es schwerer, ihre Inhalte zu platzieren. "Umso wichtiger sind deshalb gemeinsame europäische ID-Lösungen, um in dieser Content-Flut die Zielgruppen zu erreichen. Denn ohne ID keine Content-Kuration und kein Targeting und auch keine Teilhabe Europas an der KI-Zukunft", so Jan Oetjen.

4. Marketing wird nachhaltiger 

Das Thema Sustainability war dieses Jahr noch ein eher leiser Trend auf der DMEXCO. Das wird sich ändern. Denn: In naher Zukunft wird Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor im digitalen Marketing werden. Wie Maren Seitz, Senior Director bei Analytic Partners, treffend formulierte: "Es reicht nicht mehr aus, über Grün zu reden. Energie-Effizienz wird zum Selektionskriterium für Agenturen und Anbieter". UIM treibt das Thema mit verschiedenen Initiativen voran. Ein Überblick ist hier zu finden.

5. Positiver Spirit in unsicheren Zeiten

Display-Werbung wächst bis Jahresende um 5,6 Prozent, KI verändert Prozesse, Strukturen und Businessmodelle, Cookie-Alternativen sind längst praxiserprobt. Vom Digital-Marketing gehen Wachstumsimpulse aus – das war eine zentrale Message der DMEXCO 2023. Genauso klar ist: Wir alle müssen in den kommenden Jahren viel dazulernen, um top-of-Business zu bleiben. Nicht nur wegen KI, sondern auch wegen der weiter fortschreitenden Fragmentierung der Märkte und Kanäle. Es gibt also allen Grund, jetzt schon den 18. und 19. September 2024 für die nächste DMEXCO fest einzuplanen.