Die d3con lockte die Adtech-Spezialisten nach Hamburg. Diskutiert wurde über Künstliche Intelligenz, Datenschutz, die Post-Cookie-Ära und deren Auswirkungen auf das digitale Werbegeschäft. Im Publisher Experts Fireside Chat sprachen Jenny Schweneker (RND), Carsten Sander (BurdaForward), Sasha Mordehai (Axel Springer) und UIM Experte Alwin Viereck mit Moderator Alexander Schott über die Herausforderungen und Lösungen in der Praxis. Dabei wurden unter anderem der Einsatz von Data Clean Rooms sowie alternative ID-Lösungen als Cookie-Ersatz wie netID diskutiert.

"Der Austausch in der Praxis ist sehr wichtig", sagte Alwin Viereck. "Alle in der Branche stehen im Großen und Ganzen vor denselben Herausforderungen. Darum ist es auch so wichtig, gemeinsam darauf zu reagieren. Mit netID wurde beispielsweise ein offener und neutraler Standard geschaffen, der Publisher, Adtech, Vermarkter, Agenturen und Werbekunden gleichermaßen bedient. Jetzt gilt es, von den Vorteilen zu profitieren", so Viereck.

Auch das Thema Nachhaltigkeit stand im Fireside Chat auf der Agenda. Dabei wurde klar, dass die gesamte Branche bemüht ist, die Auslieferungsprozesse zu optimieren – speziell im Programmatic Advertising.

DDV Future Days machen Nachhaltigkeit im Dialogmarketing zum Thema  

Um Nachhaltigkeit ging es auch bei den zeitgleich stattfindenden DDV Future Days: Martina Scherer, Head of Sustainability bei 1&1 Mail & Media Applications SE mit den Marken WEB.DE und GMX war als Speakerin in Frankfurt vom Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) geladen. In der Future-Proof "Nachhaltigkeit in der digitalen Lieferkette" verdeutlichte die Expertin, dass die Branche in Sachen Nachhaltigkeit noch am Anfang steht. Laut der aktuellen Studie Digital Dialog Insights, die von der Hochschule der Medien, Stuttgart, im Auftrag von United Internet Media durchgeführt wurde, sind allerdings nur knapp 50 Prozent der Unternehmen gut darauf vorbereitet. Diese Erkenntnis spiegelte sich auch in einer Live-Abstimmung während des Vortrags wider. Dabei wurde klar, dass es sowohl bei der Vorbereitung auf Nachhaltigkeit als auch beim Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen noch Aufholbedarf gibt.

Scherer zeigt am Beispiel von GMX und WEB.DE, wie durch den Einsatz von erneuerbaren Energien, effizienteren Prozessen und einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie positive Effekte für Umwelt und Unternehmen gleichermaßen erzielt werden können. "Die Rechenzentren von GMX und WEB.DE werden seit 2018 mit 100 Prozent Ökostrom betrieben", sagte Scherer. Obwohl sich das Datenvolumen seit 2017 verdreifacht habe, konnte durch den Einsatz innovativer Cloud-Lösungen der Bedarf an Server-Hardware gesenkt werden. Und es gibt laut Scherer viele weitere Ansatzpunkte: "Die Hardware-Strategie folgt dem Kreislaufwirtschaftsprinzip: Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln. Vor jedem Austausch wird geprüft, ob die Energieeinsparung den Herstellungsaufwand übersteigt. Ausgemusterte Hardware wird dem Refurbishment-Experten AfB übergeben. Ist keine Aufbereitung mehr möglich, setzen sie auf verantwortungsvolles Recycling."

In ihrem Vortrag unterstrich Scherer abschließend die Verpflichtung, nachhaltig zu handeln, um die Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen zu erfüllen. Scherer betonte dabei, dass Nachhaltigkeit eine ganzheitliche Betrachtung von Umwelt und Gesellschaft bedürfe. Als ein Beispiel nannte sie die Arbeit der WEB.DE Redaktion, welche mit ihrem Transparenzbereich den ersten Nachhaltigkeitspreis Medien Bayern erhalten hat.

Der nächste Auftritt von UIM ist bereits morgen auf dem JETZT SUMMIT in Wien, wenn Katrin Lorenz, verantwortlich für den E-Commerce-Bereich bei UIM, auf der Bühne steht.