Nach welchen Marken und Produkten haltet ihr dieses Jahr gezielt Ausschau oder ignoriert ihr den Schnäppchentag vollständig? Was beobachtet ihr – wie machen die Unternehmen auf ihre Angebote aufmerksam?

Christina Rose, Redaktionsleitung, ONEtoONE
Ich gehöre zu den Black-Friday-Verweigerern. Zum einen, weil die tatsächliche Schnäppchenausbeute ja eher überschaubar ist, wie diverse Stichproben belegen. Und zum anderen, weil das ohnehin eh schon kaum überschaubare Angebot dann noch unübersichtlicher ist. Viel Lärm um wenig, würde ich für mich zusammenfassen.

Der Hype um die Cyber Week ist vor allem in den letzten 2-3 Jahren enorm angestiegen und mittlerweile versucht nahezu jeder Onlinehändler, auf der Marketingwelle mitzuschwimmen. Wer keine expliziten Schnäppchen anbietet, thematisiert das zumindest - nach dem Motto: "Wir bieten auch in den anderen 51 Wochen tolle Angebote und Services."

Laura Melchior, Redakteurin, Internet World Business
Ich halte in diesem Jahr gezielt Ausschau nach einem Soda-Stream, denn dazu wird es sicherlich auf unterschiedlichen Plattformen gute Angebote am Black Friday geben. Zudem bin ich seit einiger Zeit auf der Suche nach einem neuen Notebook. Mal sehen, ob es zum Black Friday ein Angebot geben wird, das mich überzeugt.

Aufmerksam machen die Unternehmen nach meiner Beobachtung auf ihre Angebote über unterschiedliche Kanäle - das hängt vor allem vom Produkt und der Marke ab. Mit Video Clips werben eher traditionelle Branchen wie beispielsweise der Autohersteller Hyundai für seine Black Friday Week. Im Netz ist mir bei meiner Recherche nach einem neuen Notebook der Countdown auf der Website von Media Markt zu seinem "Red Friday" in Erinnerung geblieben. Ansonsten sind mir auf Instagram, Facebook und Co einige Social-Media-Kampagnen zum Shopping Event aufgefallen.

Tobias Weidemann, Redakteur, t3n
Die einen feiern den Black Friday oder Monday, andere gleich die gesamte Cyber Week… Klar ist: Die Tage Ende November haben sich in Deutschland inzwischen zu einem Shopping-Event der Extraklasse entwickelt – zum Einstieg ins Weihnachtsgeschäft, auf das der Onlinehandel gezielt mit Angeboten und großen Werbebudgets hinarbeitet: Klassische Online-Werbung mit Targeting, Newsletter und Social Media, zunehmend auch gezielte E-Commerce-Werbeformen. Hinzu kommen aufwendige TV- und Radiokampagnen, nicht zu vergessen die gute, alte Print-Werbung. Die Unternehmen nutzen alle Erscheinungsformen des Marketings, um an diesen Tagen für Buzz zu sorgen und mehr wahrgenommen zu werden als der Mitbewerber. Und die Chancen stehen gut, dass wir auch in diesem Jahr wieder über Rekordumsätze berichten können. Kunden können an diesen Tagen so ziemlich alles günstiger erwerben, was online gehandelt wird – von Bekleidung und Schuhen über Unterhaltungselektronik und IT-Artikel bis hin zu Spielzeug und Haushaltswaren. Übrigens finden sich darunter gerade auch hochpreisige Artikel und Luxusmarken, die sonst nur selten rabattiert werden.

Ich persönlich halte beispielsweise nach ein paar Schnäppchen im Audio- und Hifi-Bereich Ausschau – bin mir aber darüber bewusst, dass gerade angesichts knapper Margen im E-Commerce nicht jedes Angebot auch ein wirkliches Schnäppchen sein kann. Dabei würde ich allen, die in der Adventszeit auf Schnäppchensuche sind, raten, einen Blick in die einschlägigen Preisvergleichsportale zu werfen – und dort vor allem in den Preisverlauf.

Christian Erxleben, Chefredakteur, Basic Thinking
Ich werde dieses Jahr erstmals aktiv am Black Friday partizipieren – und habe mir dafür drei Produkte ausgesucht: eine Festplatte, einen Drucker und eine ergonomische Maus. Ich habe bereits aktuell die besten Preise für meine favorisierten Produkte herausgesucht und will dann in Echtzeit schauen, ob wirklich Einsparungen möglich sind. Noch habe ich da meine Zweifel. Aber ich lasse mich gerne überraschen.

Aus der Unternehmensperspektive habe ich ebenfalls einen zwiegespaltenen Blick auf das E-Commerce-Event. Einerseits sehe ich viele Unternehmen, die spezielle "Black-Deals" anbieten – häufig jedoch nur im stationären Laden. Im Web herrscht dagegen tote Hose. Das ist mir unverständlich. Allerdings ist es andererseits vielleicht auch nicht allzu schlimm, da insbesondere am Black Friday sowieso große Player wie Amazon dominieren. Kleinere Händler gehen dabei eher unter. Sie sollten die Zeit danach nutzen.